Zahlenfolgen

1. Allgemeines zu Zahlenfolgen

Eine Zahlenfolge kann man sich sehr gut über deren Definition erschließen:

Definition Zahlenfolge:

Bei einer Zahlenfolge an sind Zahlen folgendermaßen in einer festen Reihenfolge angeordnet: (an) = a1, a2, a3, a4, … Die erste Zahl der Zahlenfolge ist a1, die zweite Zahl a2, die dritte Zahl a3 usw.

Die Zahlen einer Zahlenfolgen werden als Folgeglieder bezeichnet.

Durch den Index n wird die Nummer des Folgegliedes angegeben. Die Indexmenge umfasst die Menge der reelen Zahlen.

Zahlenfolgen beinhalten in der Regel auch diese Merkmale:

  • Die Folgeglieder können mittels bestimmter Formeln oder Regeln ermittelt werden
  • Zahlenfolgen können endlich oder unedlich sein

Beispiele für Zahlenfolgen:

an = 2, 4, 6, 8, 10, 12 …

Hier liegt die Folge der Geraden Zahlen vor. Die Indexmenge umfasst hier die natürlichen Zahlen. Demzufolge muss bei den Einern stets eine 2, 4, 6, 8 oder 0 auftreten.

an = 1, 3, 5, 7, 9, 11 …

Hier liegt die Folge der Ungeraden Zahlen vor. Die Indexmange umfasst hier die natürlichen Zahlen. Demzufolge muss bei den Einern stets eine 1, 3, 5, 7 oder 9 auftreten.

2. Das Bildungsgesetz bei Zahlenfolgen

Aus mathematisches Sicht ist es absolut unbefriedigend die Folgeglieder einer Zahlenfolge nur bestimmen zu können, indem man zwischen den einzelnen Gliedern eine Regelmäßigkeit feststellt und diese dann anwendet. Um das xte-Glied einer Folge bestimmen zu können, müsste man dann die ermittelte Regelmäßigkeit bis zum xten-Glied anwenden – das ist ziemlich müselig und vor allem unbefriedigend.

Viel ökonmischer aus mathematischer Sicht ist da eine Formel bzw. ein Bildungsgesetz für die Zahlenfolge, mit der man sofort das xte-Glied berechnen kann.

2.1 Explizite Darstellung bei Zahlenfolgen

Beispiel 1

Es ist folgende Zahlenfolge gegeben: an = 2, 4, 6, 8, 10, 12

Es handelt sich hier um die Zahlenfolge der geraden Zahlen. Die Zahlenfolge beginnt bei der Zahl 2 und – wie man unschwer erkennen kann – liegt zwischen den einzelnen Gliedern die Regel „+ 2“ zugrunde.

Wenn man die Glieder der Folge bis Glied n5 bildlich darstellt, dann sieht die Folge wie folgt aus:

Zahlenfolge der geraden Zahlen bis n5 bildlich dargestellt

Bei n = 1 ist die Zahlenfolge 2, bei n = 2 ist sie 4, bei n = 3 ist 6, bei n = 4 ist sie 8 und bei n = 5 ist sie 10.

n1 = 2, n2 = 4, n3 = 6, n4 = 8, n5 = 10

Hieraus lässt sie dieses Bildungsgesetz bzw. diese Formel ableiten:

an = 2 · n bzw. an = 2n

Denn an jeder Stelle des Gliedes liegt das 2-Fache von n vor.

Die expiziter Darstellung der Zahlenfolge der gerade Zahlen lautet demzufolge:

an = 2n und n ∈ 

Mittels der explititen Darstellung kann man nun an jeder bliebigen Stelle n das Glied der Zahlenfolge berechnen.

n = 16, a16 = 2 · 16 = 32

n = 524, a524 = 2 · 524 = 1048

Beispiel 2

Es ist diese Zahlenfolge gegeben:

an = 1, 3, 5, 7, 9, 11

Hier liegt die Zahlenfolge der ungeraden Zahlen vor. Die Folge beginnt bei 1 und weist den Abstand zwischen den einzelnen Glieden „+ 2“ auf.

Wenn man die Glieder der Folge bis Glied n5 bildlich darstellt, dann sieht die Folge folgendermaßen aus:


Zahlenfolge der ungeraden Zahlen bis n5 bildlich dargestellt

Bei n = 1 ist die Zahlenfolge 1, bei n = 2 ist sie 3, bei n = 3 ist sie 5, bei n = 4 ist sie 7, bei n = 5 ist sie 9.

n1 = 1, n2 = 3, n3 = 5, n4 = 7, n5 = 9

Hieraus lässt sich diese Bildungsgesetz bzw. diese Formel ableiten:

an = 2 · n – 1 bzw. an = 2n – 1

Denn an jeder Stelle liegt das Zweifache von n minus 1 vor.

Die explitzite Darstellung der Darstellung der geraden Zahlen lautet daher:

an = 2n – 1 und n ∈ 

Mittels der expliziten Darstellung kann man nun an jeder beliebigen Stelle n das Glied der Zahlenfolge berechnen:

n = 25, a25 = 2 · 25 – 1 = 50 – 1 = 49

n = 719; a719 = 2 · 719 – 1 = 1438 – 1 = 1437

2.2 Rekursive Darstellung bei Zahlenfolgen

Beispiel 1

Es ist die wiederum die Zahlenfolge der geraden Zahlen gegeben:

an = 2, 4, 6, 8, 10, 12

Die bildliche Darstellung sieht wie folgt aus:

Bildliche Darstellung der Zahlenfolge der geraden Zahlen

Bei der rekusiven Dastellung wird immer auf das vorhergehende Glied zurückgegriffen, das an der Stelle n mitenhalten ist.

Bei n2 = 4 ist die 2 des vorherigen Gliedes enthalten „+ 2“, bei der n3 = 6 ist die 4 des vorherigen Gliedes enthalten „+ 2“, bei n4 ist die 6 des vorherigen Gliedes enthalten „+ 2“ usw.

Hieraus lässt sich folgende rekursive Darstellung ableiten:

an = an – 1 + 2 mit a1 = 2 und n ∈  > 1

Den Anfangswert (hier a1 = 2) muss man bei der rekusiven Darstellung immer mitangeben, da dieser ja immer unterschiedlich sein kann, auch muss man mitangeben, dass der Startwert für n > 1 ist. Denn die rekusive Darstellung beginnt immer erst ab n > 1.

Beispiel 2

Es ist auch erneut die Zahlenfolge der ungeraden Zahlen gegeben:

an = 1, 3, 5, 7, 9, 11

Die bildliche Darstellung sieht folgenderamßen aus:

Bildliche Darstellung der Zahlenfolge der ungeraden Zahlen

Wie gesagt, wird bei der rekusiven Darstellung immer auf das vorhergenden Glied zurückgegriffen, das an der Stelle n mitenthalten ist.

Bei n2 = 3 ist die 1 des vorherigen Gliedes enthalten „+ 2“, bei n3 = 5 ist die 3 des vorherigen Gliedes enthalten „+ 2“, bei n4 = 7 ist die 5 des vorherigen Gliedes enthalten „+ 2“.

Hieraus lässt sich folgende rekursive Darstellung ableiten:

an = an – 1 + 2 mit a1 = 1 und n ∈  > 1

Der großer Nachteil der rekusvien Darstellung gegebenüber der expliziten Darstellung ist, dass man hier nicht das Glied an einer beliebigen Stelle berechnen kann, da man ja immer wissen muss, wie das Glied davor ist.